Freitag, 16. September 2011

Interview mit dem neuen Herrentrainer Stephan Tschierschwitz



Interview vor Saisonstart.

Heute der neue Trainer der 1. Herrenmannschaft Stephan Tschierschwitz.

Alter: 34

Wohnort: Bietigheim

Stephan, du bist nun seit ein paar Wochen Cheftrainer der 1. Herren. Wie hast du dich eingelebt und was hast du für einen Eindruck über den HCL und deiner Mannschaft gewinnen können?

Ich fühle mich sehr wohl im Verein. Das Umfeld ist sehr harmonisch und steht eng zusammen und man spürt die familiäre Atmosphäre zwischen den Mitgliedern. Aber bisher habe ich ja fast nur die Aktiventeams kennengelernt und mitbekommen. Das eigentliche Clubleben erwacht ja erst wieder so richtig mit dem Beginn der Schule.

Die Mannschaft ist toll. Sie hat mich gut aufgenommen und macht nach der erstn kurzen Zeit einen geschlossenen Eindruck auf mich. Das Gefüge ist intakt und die Rollenaufteilungen sind klar gegeben. Was mir noch ein bisschen fehlt ist ein richtiger Leitwolf, der wahrscheinlich mit dem Ausfall von Tillmann gerade erst kompensiert werden muss.

Du bist nach 5 Jahren beim Mannheimer HC und einem Jahr als Schweizer U18 Nationaltrainer sicherlich ein sehr professionelles Umfeld gewohnt. Was konntest du schon beim HCL verändern und wo muss sich der Verein weiterentwickeln?

Ich bin zu kurz hier um schon was zu verändern. Kleinigkeiten im Ablauf rund um die 1. Herren habe ich sicherlich jetzt schon mitgeprägt und vielleicht ist auch ein bisschen was anders, aber ich sehe meine Aufgabe nicht darin den Verein zu ändern. Der ist nämlich intakt und läuft rund wie eine Maschine. Mit der Zeit kann ich vielleicht die eine oder andere Erfahrung aus meiner professionellen Vergangenheit weitergeben und so mithelfen, dass der Verein weiterhin gesund wächst und die Position innerhalb der Clublandschaft in BW noch weiter gestärkt wird.

Die 1. Herren konnten in der Vorbereitung zuversichtliche Ergebnisse erzielen. Allerdings weiß man erfahrungsgemäß, dass das nicht viel zu bedeuten hat. Wie weit ist deine Mannschaft tatsächlich und was können die Fans gegen den Auftaktgegner HG Nürnberg erwarten?

Wir haben taktisch und strukturell sehr intensive 4 Wochen miteinander gehabt. Die Jungs sind sehr aufmerksam und haben alle Vorgaben und Anweisungen gut angenommen. Ich kann eine klare Verbesserung in der Struktur im Spiel erkennen. Wenn man Videoaufnahmen des ersten Wochenendes und die vom Finale des Feldcups gegen RW betrachtet, sieht man sofort den Unterschied. Das erste Saisonspiel ist dann natürlich immer was Besonderes und dazu noch ein Heimspiel. Ein gewisser Druck vor heimischer Kulisse wird sicherlich da sein und anhand der Ergebnisse der letzten Saison ist auch die Erwartungshaltung gegenüber der Mannschaft hoch. Ich hoffe, dass meine Jungs die Anfangsnervosität gar nicht erst bekommen oder schnell ablegen. Wenn wir losgelöst von derartigen Emotionen unsere taktische Struktur so diszipliniert halten wie zuletzt, dann wird sich der Rest von alleine ergeben.

Die Zuschauer, waren sehr zufrieden mit dem Finalspiel gegen RW München beim eigenen Feldturnier. Woran hast du in deinen ersten Wochen vor allem gefeilt?

Wie bereits erwähnt haben wir vor allem im gruppentaktischen Bereich gearbeitet. Es ging darum möglichst schnell meine Ideen und Vorstellungen mit der Leistungsfähigkeit und den Stärken der Mannschaft in Einklang zu bringen. Schritt zwei war das finden einer gemeinsamen Sprache und dann ging es darum ein taktisches Grundkonzept zu erarbeiten. Das ist uns in der Kürze der Zeit in den ersten Ansätzen gelungen, doch für uns ist die Vorbereitung nicht abgeschlossen. Der Prozess wird sich noch über die gesamte Hinrunde hinweg fortführen.

Auch das Verletzungspech hat euch schon erwischt. Neben Denis Bischof und Felix von Graevenitz hat es wieder einmal Tilmann Placht sehr schwer erwischt. Er wird die gesamte Hinrunde ausfallen. Wer soll diese Lücke im Team schließen?

Auch Olli Ortwein ist nur bedingt belastbar, er laborierte zuletzt an seiner alten Knieverletzung. Ich habe Tilmann leider noch gar nicht selbst auf dem Platz so richtig kennenlernen können. Von allen Seiten wird aber immer wieder von ihm gesprochen und mir wurde seine Position und die Wichtigkeit für die Mannschaft schnell bewusst. So einen Mann kann man nicht einfach ersetzen, da gilt es als Mannschaft möglichst geschlossen an einem Strang zu ziehen. Nur wenn jeder Spieler an sein Leistungslimit geht, können wir diesen Verlust auf längere Zeit kompensieren. Und es ist immens wichtig, dass wir von weiteren Verletzungsfällen verschont bleiben.

Hast du nach dem Ausfall von Tilmann Placht einen neuen Kapitän bestimmt? Was erwartest du von diesem Spieler?

Wie schon in der Vergangenheit übernimmt Andreas Wörz die Führung der Mannschaft. Er hat aufgrund seiner Erfahrung und Spielstärke den Respekt aller Mitspieler und hat seine Rolle super angenommen.

Die Mannschaft möchte unbedingt aufsteigen. Ist das möglich und wen erwartest du als stärksten Konkurrenten?

Ja, alles ist möglich und selbstverständlich auch der Aufstieg. Dafür ist noch einiges an Arbeit notwendig. Ich kenne die Liga zu wenig, um die Frage zu beantworten. Erlangen, RWM (Absteiger) und HGN (Absteiger) sind aufgrund ihres Abschneidens in der letzen Saison auf jeden Fall starke Konkurrenz.

Vielen Dank!

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